Wir sind erstklassig!

Ein gutes Stück Arbeit liegt nach dem Relegationsturnier am 11. Februar in Nürnberg hinter uns.
Doch nun ist für die TSG Marburg klar:
Wir spielen wieder mit in der ersten Bundesliga.

Nur ein Komplettsieg beider Matches, sowohl gegen die BVSV Nürnberg, als auch gegen die SG Nürnberg-Würzburg, würde uns den Klassenerhalt auf jeden Fall sichern.
Mit diesem hochgesteckten Ziel machten sich sechs der sieben Spieler unserer Bundesliga-Mannschaft auf den Weg.

Doch was wäre eine Reise nach Nürnberg ohne die lokale Kultur zu genießen? Sicherlich verschenktes Potenzial. Wir nutzten also am Anreiseabend die Gunst der Stunde, um uns im Bratwursthäusle bei Nürnberger Bratwürstchen zünftig für die kommenden Spiele zu stärken.
Gespielt wurde dann am kommenden Morgen in der lokalen Blindenschule.

Die Spielstätte bot genügend Platz und Komfort, um sich komplett auf die Matches konzentrieren zu können. Besonders für unsere Bundesliga unerfahrenen Mannschaftskameraden war das auch gut so.

Im ersten Match sollten wir auf die SG Nürnberg-Würzburg treffen. Das erste Spiel des Tages bestritten also Horst Göttler für die SG und unser Spieler Thade Rosenfeldt.
Zwei relativ eindeutige Sätze später stand es mit 11:6 und 11:3, somit der Spielstand 1:0 für uns.

Im zweiten Spiel standen sich unser Mann Christoph Niehhaus und Fabian Münzer gegenüber. Der Spieler der SG zeigte hier, dass wir, trotz des guten Starts, noch mit unseren Gegnern rechnen müssen. Nach dem ersten Satz mit 11:4 für Niehaus kam Münzer gut ins Spiel und lieferte einen spannenden Satz ab. Am Ende gewann unser Spieler nur knapp mit 12:10.

Unsere Spieler Annika Hein, Bernd Kersebohm und Thade Rosenfeldt bestritten das folgende Triple. Angespornt vom bereits gezeigten Kampfgeist beider Mannschaften, konnten wir das Spiel mit 32:8 deutlich für uns entscheiden. Nun stand es 3:0 und wir hatten den Matchsieg eigentlich schon in der Tasche.

Doch unsere Annika zeigte im nächsten Einzel gegen Maxi Frank, dass sie sich nicht davon einlullen ließ. Sie bestimmte von Anfang an das Spiel und gewann gegen eine sichtlich nervöse Gegnerin mit 11:0 und 11:4.

Für das letzte Spiel schickten wir Andrea Rippich ins Rennen. Für sie war es gleich doppeltes Neuland. Ihre Premiere für die Bundesliga bestritt sie zusätzlich zum ersten Mal knieend auf einem Stuhl statt, wie üblich, mit ihrem treuen Rollator als Unterstützung. Dennoch, oder gerade deswegen, lieferte sie wohl eine ihrer besten Turnierleistungen.
Den ersten Satz musste sie mit 11:7 an Horst Göttler abgeben, gewann aber dann den nächsten Satz mit 11:9. Auch der dritte Satz schien, nach der Führung 9:2, für Marburg entschieden, doch Horst gelang es, noch einmal das Blatt zu wenden. Er gewann das Spiel im dritten Satz mit 11:9. Der Endstand unseres Matches gegen die fränkische Spielgemeinschaft lautete also 4:1.

Das zweite Match des Tages bestritten wir gegen die BVSV Nürnberg.
Auch hier musste Thade im ersten Spiel gegen Matthias Landgraf an die Platte. Im ersten Satz ging es heiß her. Trotz eines gefährlichen Rückstands von 5:9 holte Matthias mit zwei Toren hintereinander zum 9:9 auf. Der entscheidende Glückstreffer für Thade entschied den Satz dann doch 11:9 für uns. Der Knoten schien geplatzt, denn den zweiten Satz gewann Thade souverän mit 12:0.

Für das zweite Spiel standen sich Christoph und die Nürnbergerin Anja Cirar gegenüber. Im ersten Satz gelang Christoph auch ein klarer Sieg mit 12:3. Im zweiten Satz hatte sich Anja allerdings auf Christoph eingeschossen. Konsequent hielt sie die Führung. Doch hier bewies Christophs Coach Antonio Michienzi seinen Wert und brachte Niehaus dazu, sein Spiel umzustellen. Dennoch hätte Anja beim 10:7 immer noch die Chance zum Satzsieg gehabt. Einen Fehler und ein Tor später lag Christoph jedoch wieder gleich auf. Dass Anja das Spiel dann selber durch einen Aufschlagfehler und einen Mittelbandenball gegen sich entschied, scheint geradezu tragisch. Dennoch gewann Christoph dadurch auch den zweiten Satz mit 12:10.

Für das Triple entsandten wir die gleiche Mannschaft wie gegen die SG Nürnberg-Würzburg. Doch hier wurde es uns deutlich schwerer gemacht.
Insbesondere Bernd Dorer aus dem gegnerischen Team zeigte uns mehr als deutlich, dass die Nürnberger hier erstklassigen Showdown präsentieren wollten und konnten. Schnell stand es 8:0 gegen uns, doch wir kämpften uns immer wieder heran. Erst beim 22:20 gelang es uns, die Führung zu übernehmen. Das war uns Ansporn genug, um das Spiel mit 32:23 für uns zu entscheiden. Dennoch war das gesamte Spiel eine ziemliche Zitterpartie für uns.

Ab hier stand mit dem 3:0 für uns fest, dass wir den drohenden Abstieg vereitelt hatten. Doch zum Feiern blieb keine Zeit. Schon begann das nächste Spiel mit Annika gegen Bernd Dorer. Hier zeigte unsere Hoffnung für die deutsche Meisterschaft auch so richtig, was sie drauf hat. Trotz des wirklich starken Gegners nahm sie Bernd durch ihre sichere Verteidigung und ihr konzentriertes Spiel den ersten Satz klar mit 11:3 ab. Im zweiten Satz wurde es noch einmal knapp, doch Annika behielt durch ihre Tourniererfahrung die Ruhe und gewann auch den zweiten Satz mit 12:9.

Im letzten Spiel für uns trafen Antonio Michienzi und Matthias Landgraf aufeinander. Hier bewies Matthias sein Können und holte für die Nürnberger in zwei Sätzen den Ehrenpunkt.

Da wir uns am gleichen Tag noch auf die Rückreise nach Marburg machen mussten, konnten wir das letzte Match, Nürnberg gegen Nürnberg-Würzburg, leider nicht mehr verfolgen. Was man so hört, schien es dort aber auch noch einmal richtig spannend zugegangen zu sein.

Wir bedanken uns sehr herzlich bei beiden Mannschaften für die schönen Spiele, bei den unverzichtbaren Schiedsrichtern für ihren Einsatz und beim Gastgeber für die wirklich gute Verpflegung und Spielunterkunft.

Für uns heißt es nun, sich auf die erste Bundesliga vorzubereiten.
Dort werden wir uns in jedem Match, auch gegen die wirklich Starken, neu beweisen müssen.
Unser frisches Team ist zuversichtlich und gespannt.
Wir freuen uns schon auf den ersten Spieltag am 25. und 26. März in Dortmund!

(Bericht: Thade Rosenfeldt)