Thade Rosenfeldt ist Deutscher Meister im Showdown 2017

V.l.n.r.: Benjamin Neue, Thade Rosenfeldt, Deniz Kürtoglu Das wichtigste Showdown-Event Deutschlands liegt nun hinter uns.
Vom 7. bis 9. April fand im Scandic-Hotel in Berlin Mitte die Deutsche Meisterschaft statt. Und wir haben wieder einmal bewiesen, dass Marburg ganz weit vorne mitmischen kann.
12 Damen und 24 Herren kämpften um den Sieg. Marburg war mit zwei Spielern, Annika Hein und Thade Rosenfeldt, am Start. Außerdem dabei war Antonio Michienzi als Unterstützung und Coach.

Die Konkurrenz war groß. Immer geringer wird der Abstand zwischen den starken Spielern. Daher versprach man sich auch einige höchst spannende Spiele. Wie knapp es dabei teilweise zuging, bewies vor allem Annika.
Die ersten drei Spiele am Freitag holte sie sich. Eines davon sogar gegen Birgit Riester, Mitfavoritin auf den Titel und spätere Deutsche Meisterin. In den nächsten beiden Spielen war jeweils Matchball bei 10-10. Leider entschieden beide Male Annikas Gegner diese Spiele für sich. Wie sich später herausstellte, hätte hier nur ein Sieg mehr für Annika genügt, um ins Halbfinale einzuziehen. Was für ein Pech!
Auch am folgenden Tag verkaufte sich Annika sehr gut mit vier Siegen und zwei Niederlagen. Einen Sieg fuhr sie sogar gegen Birgits äußerst starke Kasseler Teamkollegin Bettina Steffan ein. Und auch der dreimaligen Deutschen Meisterin Antje Samoray nahm sie einen Satz ab. Deutlich in zwei Sätzen verlor sie hier nur gegen die spätere Vizemeisterin Sabrina Schmitz. Besonders beeindruckend hierbei: Das alles erspielte sie sich trotz heftiger Zahnschmerzen und einer deshalb durchwachten Nacht.
Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Alles in allem waren es sieben Siege und vier Niederlagen für unsere Annika. Dadurch landete sie sehr knapp auf dem sechsten Platz. Wie man an den Ergebnissen sehen kann, ist da aber sogar noch Luft nach oben. Nächstes Mal sieht es noch besser aus. Wir glauben fest an Dich, Annika!

Bei den Männern lief es für Thade von Anfang an sehr gut. Gleich sein erstes Spiel gewann er gegen Robert Glojnaric und damit gegen einen seiner unangenehmsten Gegner. Auch die restlichen vier Spiele der Vorrunde entschied Thade recht deutlich für sich.
In der Zwischenrunde am Samstag führte Thade seinen Lauf zunächst fort. Zwei Siege später war der Einzug ins Viertelfinale gesichert. Zum Glück, denn im nächsten Spiel traf er auf den Vorjahresmeister Deniz Kürtoglu aus Kassel. Thade konnte zwar den ersten Satz für sich entscheiden, verlor dieses Match jedoch schließlich in drei Sätzen.
Im Viertelfinale traf Thade dann auf Stefan Peters aus Viersen. Auch wenn unser Marburger seinem Gegner wenig Chancen ließ, war es ein anstrengendes und forderndes Spiel. Trotz des Standes 1-11,5-11,4-11 für Thade konnte Stefan zufrieden mit sich sein.
Damit war Thade schon im Halbfinale. Mit diesem unerwarteten Ergebnis für den Turnier-Neuling musste er eine ganze Nacht lang umgehen. Wie er am Sonntagmorgen erzählte, suchten ihn daher die Nacht über Träume von unhaltbaren Toren gegen sich heim.
Thades Halbfinalgegner wurde schließlich Stefan Collet aus Kassel. Der schoss gerade im ersten Satz einige äußerst präzise Tore und bedrängte Thade damit sehr. Nur mit Mühe gewann unser Mann den ersten Satz mit 11-9. In den folgenden Sätzen hatte sich Thade dann auf den Gegner eingestellt und schloss die nächsten zwei Sätze jeweils mit 11-5.
Auf einmal hieß es Finale für Marburg. Wer Thade's Finalgegner werden sollte, entschied sich im Spiel Deniz gegen Benjamin Neue. Beide Spieler waren bereits deutsche Meister gewesen. Deniz war jedoch in diesem Spiel nicht gut in Form und verlor in 1-3 Sätzen. Somit war der einzige Spieler, der dieses Turnier gegen Thade gewonnen hatte, aus dem Rennen. Glück gehabt!
Nun hieß es warten, denn Thade's Spiel war das letzte des ganzen Turniers. Allerdings wurde es nicht langweilig, denn die Spiele um Platz drei und das Finale der Damen boten allesamt hochkarätiges Showdown. Leider ist das von den Schiedsrichtern nicht unbedingt zu behaupten.

Das Finale der Damen war nämlich geradezu bestürzend lieblos gepfiffen. Es handelte sich hierbei immerhin um das Duell der zwei stärksten Damen Deutschlands, da hätte ein wenig Feierlichkeit nicht geschadet. Doch die Ansagen beschränkten sich auf ein steriles und enttäuschendes Minimum. Nichts war zu spüren von der Gewichtigkeit des Anlasses.
Dafür war das Spiel interessant und spannend bis zum Schluss. Der Kampf wogte hin und her und lange war keine klare Favoritin zu erkennen. Im fünften und entscheidenden Satz entschied Birgit dann endlich das Spiel gegen Sabrina für sich - mit einem knappen 12-9 Sieg.

Endlich war das Finale der Männer gekommen. Für Thade ging es um wenig. Sein eigentliches Ziel, Viertelfinale, hatte er längst erreicht. Daher konnte er ruhig und ohne Druck aufspielen. Sein Gegner Benjamin spielte außerdem zum ersten Mal gegen den Marburger Linkshänder. Gute Voraussetzungen also für Thade.
Im ersten Satz deutete es sich bereits an: Der Berliner kam mit Thade's Spiel nicht zurecht. Deutlich entschied unser Mann den Satz mit 11-5. In einem Spiel über drei Gewinnsätze heißt das jedoch wenig. Als Thade jedoch auch den zweiten Satz gar mit 11-1 gewann, rückte ein Marburger Titel plötzlich in greifbare Nähe. Auch im dritten Satz kam Benjamin nicht wirklich ins Spiel und musste sich schließlich mit 11-4 geschlagen geben.
Das Unglaubliche war geschehen. Die TSG Marburg hat einen Deutschen Meister! Auch wenn der Titel erhofft war, Thade hätte trotzdem nie damit gerechnet. Nun heißt es für den Jüngsten des Vereins, der gerade einmal ein Jahr lang auf Turniere geht, im August schon Weltmeisterschaft.

Die Treppchenplätze im Einzelnen waren:

Frauen:

  • 1. Birgit Riester (Kassel)
  • 2. Sabrina Schmitz (Dortmund)
  • 3. Antje Samoray (Berlin)
  • ...
  • 6. Annika Hein (Marburg)

Männer:

    • 1. Thade Rosenfeldt (Marburg)
    • 2. Benjamin Neue (Berlin)
    • 3. Deniz Kürtoglu (Kassel)

(Bericht: Thade Rosenfeldt)